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Marterl, Denkmäler und Kapellen
Untrennbar zur Region des Blaufränkischlandes Mittelburgenland zählen die rund 40 Denkmäler in
Deutschkreutz. In unserem Ort werden Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze von der Kirche, Vereinen,
Privatpersonen und der Gemeinde liebevoll gepflegt. Dem bald 30 jährigen Wunsch, einen
"Marterlführer" zu erstellen, sind wir mit einer Broschüre nachgekommen.
28 Denkmäler werden mittels Nummerierung am Marterlplan und am Standort vor Ort aufgezeichnet.
Dadurch wollen wir das Bewusstsein um das Kulturgut "Marterl" beleben und die einzelnen geschichtlichen Beweggründe
zur Errichtung näher bringen. Zwei eigens beschriebene Marterlwanderwege ermöglichen zudem eine
weitere Freizeitaktivität in der wunderschönen Natur unserer Rotweingemeinde. Lassen Sie sich von
den Erzählungen und interessanten Geschichten der "Marterl" faszinieren!
Auge Gottes
Dieses Flurdenkmal steht auf dem Platz der Weingartenhüter-Hütte, welche in den sechziger Jahren wegen Baufälligkeit abgetragen wurde. Dieses
Gebäude war ursprünglich eine "Dreifaltigkeitskapelle", welche später als Unterstand für den Weingartenhüter verwendet wurde. In eine Mauer dieses
Unterstandes war ein Dreifaltigkeitsbild eingelassen. Obwohl es vergittert war, wurde es wiederholt beschädigt und schließlich zerstört. Nach der Beseitigung
der Hütte wollte die Familie Drescher dort ein Marterl errichten lassen. Dechant Petschowitsch riet zum "Auge Gottes", und Steinmetzmeister Divos aus
Nikitsch fertigte das neue Marterl an. Darauf ist die Inschrift zu lesen: "Gnade sei euch und Friede mit Gott unserem Vater dem Herrn Jesus Christus und dem
Heiligen Geist. Gewidmet von der Familie Drescher - 1967."
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Berger Erinnerungskreuz
Errichtet im Jahr 1917 zur Zeit des großen Völkerkrieges. "Von Pest, Hunger und Krieg erlöse uns, o Herr!", lautet die Inschrift auf diesem schmucken Kreuz,
das ursprünglich an der Hottergrenze zwischen Unterpetersdorf und Girm stand. Der Ausbau der Bundesstraße im Jahr 1978 brachte eine Neutrassierung
der Fahrbahn mit sich. Damit war dieses Flurdenkmal ziemlich weit von der Straße entfernt. Das störte vor allem den Girmer Anton Drescher: "Dou bleim
hiaz vü 'Gelobt sei Jesus Christus' aus", meinte er Dechant Petschowitsch gegenüber. Wegen eines neuen Platzes für das Berger-Erinnerungskreuz setzte
sich Herr Drescher mit der politischen Gemeinde in Verbindung, die den heutigen Standort zur Verfügung stellte. Anton Drescher reinigte das Kreuz fachmännisch
mit Steinmetzwerkzeugen und ließ es auf dem neuen Platz aufstellen.
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Denkmal Elisabethplatz
Dieses Denkmal wurde zur Erinnerung an Königin (v. Ungarn) Elisabeth (Kaiserin Sissy) im Jahre 1901 vom Verschönerungsverein Deutschkreutz
errichtet, also drei Jahre nach ihrer Ermordung in Genf. Die anschließende "Neuhäusergasse" wurde in der Folge "Elisabethgasse" benannt.
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Dreifaltigkeitssäule
Sie stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und steht wohl im Zusammenhang mit der letzten großen Pestepidemie, von der in unserer
Ortschronik die Rede ist. Darauf weisen auch die Pestheiligen hin, nämlich die heiligen Rochus und Sebastian als Figuren und die heilige Rosalia
neben dem heiligen Karl Borromäus im Sockelrelief. Außerdem steht die Schmerzensmadonna auf halber Höhe zwischen den Pestheiligen und dem
Gnadenstuhl (Dreifaltigkeit), der die teilweise kannelierte Säule krönt. Es wird immer wieder versucht, durch Restaurierungen die "Dreifaltigkeit" als
Zierde des Ortszentrums zu erhalten, da sie durch ihre Lage das Ortsbild ganz entscheidend mitprägt.
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Dreifaltigkeitssäule im Weingebirge
Sie steht am erhabensten Platz unserer Weinberge. Dieses Flurdenkmal ist mit 1715 datiert und befindet sich am Schnittpunkt mehrerer Weinrieden.
Ihrer Umgebung entsprechend, wird die gewundene Säule von steinernen Weinranken verziert, die bis zum Gnadenstuhl hinaufreichen. Damit ist diese
interessante und stilvolle Darstellung der heiligen Dreifaltigkeit gemeint. Ihren Schutz und Segen auf das "Biri" herabzurufen, war wohl die Absicht
der Stifter dieses Marterls, über jene derzeit nichts gesagt werden kann. Die Inschrift auf dem Sockel der Säule ist nämlich durch die langjährigen
Witterungseinflüsse größtenteils unleserlich. Sie fängt an mit "Zu Ehre der Allerheiligsten", der Rest ist kaum zu entziffern, mit Ausnahme der Jahreszahl
1715 am Ende.
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Frau´n Säule
Die "Fraunsaln", steht mit ihrer imposanten Höhe an der Straße Richtung Ödenburg, wo sie 1890 aufgestellt wurde. Die Sockelinschrift informiert
nicht über den Stiftungsanlass, sie enthält nur die Widmung: "Errichtet und gewidmet zu Ehren der "Hilfe der Christen" von Theresia Neuhold, geborne
Strobel im Jahre des Herrn 1890." In der bei uns früher üblichen Osternachtsprozession war dieses Flurdenkmal die zweite von drei Stationen.
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Denkmal Nikitscher Straße
Dieses Denkmal erinnert an ein Gewaltverbrechen, das am 10. 6. 1946 an den Viehhändlern Josef Supper & Franz Schreiner aus Rattersdorf begannen wurde.
Die beiden Männer waren per Fahrrad auf dem Weg nach Nikitsch, um dort Pferde zu kaufen. Dabei wurden Sie von Unbekannten überfallen und ermordet.
Die Täter wurden auf frischer Tat von zwei Gendarmen ertappt, Josef Böhm aus Deutschkreutz & Johann Kastler aus Walbersdorf, welche beide mit dem Fahrrad
unterwegs waren. Die beiden Beamten wurden von den Räubern ebenfalls tödlich verletzt. Ein Bauer aus Nikitsch brachte die vier Opfer auf seinem Pferdewagen
nach Deutschkreutz. Da Josef Böhm und einer der Händler noch lebten, wurden diese nach Oberpullendorf ins Krankenhaus gebracht, wo sie allerdings
verstarben. Dieses Gewaltverbrechen wurde nie aufgeklärt.
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Gruberkreuz
"A(US) DANK HAT DISES CREUTZ AUFGERICHT DER M. AUER GRUEBER HOFFMILNER ALHIE(R) 1671", lautet die Inschrift dieses Denkmals.
Mit dieser Säule hat sich der Hofmüllermeister ein Denkmal gesetzt. Obwohl diese "Hofleute" wohlhabender waren als die Dorfbevölkerung, waren sie
bestimmt nicht reich. Doch aus einem gewissen Ehrgefühl heraus, zeigten sie ihre Dankbarkeit Gott gegenüber durch die Aufstellung solcher Kreuze.
Diese Pietasäule ist rundum mit den Marterwerkzeugen Christi verziert. Gekrönt wird sie von der Darstellung der trauernden Mutter Maria, die den
vom Kreuz abgenommenen Leichnam Jesu in den Armen hält.
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Kriegerdenkmal Deutschkreutz
Auf dem nördlichen Kirchenplatz stand bis ca. 1900 der Pranger von Deutschkreutz. Auf demselben Fundament wurde nach dem 1. Weltkrieg (1918) das
Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen errichtet. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kamen die Namen der Gefallenen dieser Katastrophe
dazu. Äußerlich änderte sich die Umzäunung, wobei der ursprünglich hölzerne Zaun einem schmiedeeisernen wich. Als 1973 / 74 die Pfarrkirche auch baulich
umgestaltet wurde, stellte die politische Gemeinde für die Errichtung des neuen Stiegenaufganges den Platz des Kriegerdenkmals zur Verfügung. Als
Ersatz wurde der Obelisk aufgestellt. Das neue Kriegerdenkmal wurde neben der Aufbahrungshalle errichtet, wobei die Namenstafeln aus der ehemaligen
Kriegerkapelle in der Pfarrkirche Verwendung fanden.
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Kriegerdenkmal Girm
Das Denkmal wurde nach dem 1. Weltkrieg (1918) errichtet und nach dem 2. Weltkrieg (1945) auch mit den Namen der Gefallenen dieses
schrecklichen Krieges versehen.
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Mariensäule
Diese anmutige Immaculata-Statue auf massivem Sockel und schlanker Säule stand bei ihrer Errichtung auf dem damals unverbauten Anger von Deutschkreutz.
Neben anderen Bildstöcken dieser Art weist sie auf eine verstärkte Marienverehrung der Deutschkreutzer nach der Rekatholisierung der
Gemeinde am Ende des 17. Jahrhunderts hin. Auf dem Sockel findet sich die Jahreszahl "Anno Domini 1747", ohne Inschrift. In der Visitationsniederschrift
von 1873 wird als Errichtungsjahr 1740 angegeben. Möglicherweise konnte die letzte Ziffer bei einer Restaurierung nicht mehr eindeutig entziffert werden.
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Mariensäule im Hegl
Diese Säule krönt eine Mariendarstellung, die vor allem im 18. Jahrhundert sehr beliebt gewesen sein muss. Es handelt sich dabei um eine Immaculatafigur:
Maria steht auf der Weltkugel und zertritt der Schlange, dem Teufel, den Kopf. Ihr Haupt ist von Sternen umkränzt. Die Haltung ihrer gefalteten Hände
ist typisch für eine Darstellung der "Unbefleckt Empfangenen". An dieser Girmer Figur fällt der üppige Faltenwurf ihres Gewandes besonders auf. Auf
dem Sockel findet man einige Inschriften, aber nicht das Ursprungsdatum, das im 18. Jahrhundert anzusetzen ist. An der Rückseite heißt es: "RENOVIRT UND
HIR HERVERSETZT DURCH DIE OPFER UND LIEBE DER EHELEUTE GEORG UND ANNA PÖHM. 1813." Wo der Bildstock vorher gestanden ist, erfahren wir
leider nicht.
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Martonkreuz
Dieses Kreuz hat seinen eigentlichen Ursprung in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Damals, beim Einmarsch der russischen Armee, bedienten ein
Oberfeldwebel & ein Feldwebel aus Deutschland sowie 5 österreichische Soldaten an diesem strategisch günstigen Punkt, ein Panzerabwehrgeschütz. Als
sie sich russischen Soldaten ergeben mussten, wurden die beiden Deutschen auf der Stelle erschossen. Die fünf Österreicher, unter ihnen drei Deutschkreutzer,
trieb man nach Girm, wo sie eingesperrt wurden. Während die Russen im Haus feierten, konnten die Gefangenen entkommen. Einer von ihnen war Michael
Marton, der damals gelobte, ein Kreuz zu stiften, falls er und seine Familie jene Zeit heil überleben. Im Frühjahr 1951 war das Kreuz fertig - der Oberloisdorfer
Bernhard Schlögl hatte es in wochenlanger Arbeit hergestellt.
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Ödenburger Madonna
Bei diesem Relief dürfte es sich um eine Steinmetzarbeit aus dem Ende des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts handeln. Die liebliche
Darstellung der Muttergottes mit Kind kam wie folgt an dieses Girmer Haus: Im Jahre 1913 kaufte der Großvater der heutigen Hausbesitzer in Ödenburg
beim Abbruch eines offensichtlich ansehnlichen Hauses Fenster und Türen. Als er diese abholte, sah er im Hof das steinerne Marienbild lehnen.
Da es ihm sehr gefiel, erkundigte er sich beim Besitzer danach. Und dieser überließ es ihm. Seither ziert die "Ödenburger Madonna" das Haus der
Familie Fuchs.
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Pallischkreuz
Dieses Flurdenkmal wurde 1784 errichtet, und zwar von "JOHANNES KRÖS" UND "ANNA KRÖSIN". Diese beiden Namen sind im Sockelbereich an der Ostund
Nordseite eingraviert. Das schlanke Flurkreuz besteht aus einem behauenen Sockel, einer mit Akanthuslaub verzierten Säule und der Marienfigur als Krönung.
Maria ist als Königin und Mutter dargestellt; liebevoll hält sie das Jesuskind in ihren Händen. Der Jesusknabe umklammert eine Kugel mit Kreuz, die an den
Reichsapfel erinnert, eher aber unsere Welt meint. Das Pallischkreuz stand ursprünglich einige Parzellen weiter vorne und wurde im Rahmen der Kommassierung
an seinen heutigen Standort gestellt. Ein Täfelchen erinnert an die Besitzer des Ackers, vor dem diese Säule gestanden war: "Nach Kriegseinwirkung
erneuert durch Familie Karl Strehn und Johann Reumann im Jahre 1952."
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Pestkreuz
Diese dramatisch bewegte Darstellung Marias mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß wird von einem Pfeiler mit dem Relief der Marterwerkzeuge
Jesu getragen. Die ursprünglich freistehende Säule wurde 1959 versetzt und soll auf die letzte schlimme Pestepidemie von 1713/14 zurückgehen. Kaum
waren die Kurutzen endlich abgezogen, brach die Pest in unserer Gemeinde und in der Umgebung aus. Diese fürchterliche Seuche raffte in früheren Jahrhunderten
in immer neuen Wellen unzählige Menschen dahin. Der "Schwarze Tod", so wurde die Pest genannt, da sich die Haut der Befallenen wegen
Sauerstoffmangels dunkelblau verfärbte, soll 1713 bei uns 300 Menschenleben gefordert haben. Nachdem die Epidemie überstanden war, wurde wohl
dieses Marterl aufgestellt.
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Rathmanersche Säule
Die Säule trägt an der Vorderseite des Sockels die Aufschrift "Rathmanersche Stiftung MDCCLX" (Anm. 1760). Im Visitationsprotokoll von 1873 wird
dieses Marterl folgendermaßen beschrieben: "Die steinerne Statue der Seligen Jungfrau Maria steht in der Nähe des Hauses von Paul Reischl und hat
eine hölzerne Einzäunung. Die Umzäunung ist zerbrochen und die Statue in einem ziemlich schlechten Zustand. Für die Renovierung der Statue steht eine
Stiftung der Anna Rathmaner, die aus 400 Gulden besteht, zur Verfügung." Die angekündigte Renovierung der Säule wurde wirklich durchgeführt, wie die
Jahreszahl 1873 auf der Sockelhinterseite beweist. Das zweite Restaurierungsdatum ist mit 1987 angegeben. Die bislang letzte Restaurierung erfolgte im
Jahr 2008, veranlasst durch die Girmer kath. Jugend und Johann Kirnbauer.
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Reischl Kreuz
Dieses Kreuz trägt seinen Namen, da es früher vor dem Grundstück der Familie Johann Reischl stand. 1898 ist es am Weg in Richtung Paulushof
gestanden. Der ursprüngliche Stifter bzw. der Grund für seine Aufstellung ist nicht bekannt. Arbeiter, welche von Girm aus Richtung Paulushof zur Arbeit
mussten, gingen an diesem Kreuz vorbei bzw. machten eine kurze Rast davor. Die Menschen, die damals zum Paulushof marschierten, waren Wind und
Wetter, vor allem aber Gewittern ausgeliefert. Das Kreuz sollte sie durch ein Stoßgebet oder einen Gruß davor schützen. Als die Straße vor einigen
Jahren neu ausgemessen und asphaltiert wurde, musste das Kreuz weichen. Durch die Initiative der Familie Reischl wurde es auf dem jetzigen Standort
neu aufgestellt.
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Rotes Kreuz
Das "Rote Kreuz", dessen Erstaufstellung nicht datiert werden kann, soll an die opferreiche Kurutzenschlacht vom 2. Oktober 1707 erinnern. Damals war
Deutschkreutz von Kurutzen besetzt. Die kaiserliche Bereitschaftstruppe, die von Ödenburg gegen die Kurutzen angerückt war, wurde in einem Gemetzel
von unserer Hauptstraße bis zum Kartwald total aufgerieben. General Nadasdy, der das Geschehen vom Harkauer Kogel aus beobachtet hatte,
eilte den Seinen mit Dragonern und Husaren zu Hilfe. In wildem Gefecht wurden die Husaren bis nach Deutschkreutz zurückgedrängt. Um sie auszuräuchern,
wurde der halbe Ort niedergebrannt. Das Kreuz stand einst nahe dem Bahndamm. Es ist erst später an die Straße verlegt worden. Die hölzerne
Umrandung ist verschwunden, und auch das Holzkreuz ist nicht mehr dasselbe.
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Schlossweg Kreuz
Dieser Bildstock dürfte eine Stiftung von ehemaligen "Schlossleuten" sein. Leider findet sich darauf keine Inschrift, die auf den genauen Stifter verweist.
Der dafür vorgesehene Platz an der Stirnseite der Säule ist leer. Der Pfeiler ist auf drei Seiten mit Reliefs ausgestattet. Die Symbole erinnern
alle an die Leidensgeschichte Christi. Das Aufstellungsjahr dieses Bildstockes dürfte um 1760 gewesen sein. Die älteren Leute erzählen nämlich, dass
dieses Marterl als Pestsäule unseres Schlosses aufgestellt worden sei. Allerdings dürfte die Darstellung der schmerzhaften Mutter unter dem Kreuz
nicht original sein, sondern eine "Ecce Homo"-Figur ersetzt haben.
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Schmittenkreuz
Der Name soll auf eine Schmiede zurückgehen, welche in früheren Tagen auf diesem Platz stand. Über die Entstehungsgeschichte dieses massiven steinernen
Kreuzes wissen die Leute nicht mehr genau Bescheid. Möglicherweise sind bei einem Unglück, einem Brand oder Blitzschlag, Vorfahren von Schmiedeleuten ums
Leben gekommen, woran das "Schmittenkreuz" erinnern könnte. Auf dem Denkmal finden sich die Initialen JZ und KZ neben der Jahreszahl 1835. Der Stifter
hieß Johann Zistler, der zusammen mit seiner Frau Katharina für die Errichtung dieses Kreuzes aufkam und durch die Stiftung von 12 Gulden und 60 Kreuzern
auch für dessen Erhaltung vorsorgte. Mit den Zinserträgen aus dieser Stiftung wurde das "Schmittenkreiz" bereits 1863 restauriert.
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Weisses Kreuz
Ende des 18. Jahrhunderts war vor diesem Platz ein Fuhrwerk, beladen mit gefüllten Weinfässern, in Richtung Deutschkreutz zu den Wirtsleuten Strehn
unterwegs. Während der Fahrt brach ein Rad und ein Mitfahrender, wurde erdrückt. Zur Erinnerung daran ließen die Wirtsleute diese Säule anfertigen.
Inschrift: "ZU EHREN DER HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT HAT DIESE SÄULE MACHEN LASSEN, DER WOHLBESTELTE HERR GREGORI STREN U. BARBARA
SEIN WEIB." Dem Stil und der Art nach, ist es eine Arbeit aus dem späten 18. Jahrhundert. Der Bildstock wurde Mitte des 20. Jahrhunderts durch einen
Sturm schwer beschädigt. Die Säule kippte samt Gnadenstuhl und zerbrach beim Aufprall. Die meisten Teile der Säule wurden beseitigt, auf dem Sockel
wurde das bis heute bestehen gebliebene Eisenkreuz befestigt.
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Zeller Kreuz
Sein Name kommt davon, dass früher die Fußwallfahrer, wenn sie nach Mariazell aufbrachen, nach dem Reisesegen in der Kirche hierher zogen. Bei ihrer
Rückkunft nach einer Woche richteten sich die Wallfahrer vor dieser Bildsäule für ihren Einzug in die Kirche her. Damals stand dieses Marterl, das den
"rastenden Heiland" zeigt, noch an der "Kinokreuzung", am alten Ortseingang. Über Alter und Herkunft dieses eher seltenen Bildstockes gibt die Inschrift ziemlich
genau Auskunft: DIESES CREITZ HATT MACHEN LASEN ZUR GRESER EHR DER H. RASTUNG CHRISTI DER HERR FRANCZ ROHONSY OBR. KELLERMAISTER IM
SCHLOS CREIZ SAMT SEINER FRAUEN MARIA DEN 6. MARTY 1657. Heute steht das "Zeller-Kreuz" am jetzigen Ortseingang, wo es nicht mehr Wallfahrerkreuz ist,
sondern die Autofahrer begrüßt und verabschiedet.
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Christi Himmelfahrt Kapelle
Diese schmucke Flurkapelle liegt wunderschön am Rande des Weingebirges, mit Blick auf das Schloss. Vor 1985, dem Erbauungsjahr der Kapelle, war an
dieser Stelle ein Holzkreuz gestanden. Als ihre jüngste Tochter schwer erkrankte, gelobte die Familie E. Pingitzer, dieses Kreuz durch einen Kapellenbau ersetzen
zu wollen, falls das Kind wieder gesund werden würde. Als man an die Ausgestaltung der Kapelle ging, stellte sich auch die Frage nach der Benennung
derselben. Da sie gerade am Himmelfahrtstag als 4. Station unserer traditionellen Weingartenprozession besondere Beachtung findet, wurde der Name
dieses Festes gewählt. Der Inhalt dieses Tages, die Himmelfahrt Christi, wurde im großen Bild an der Stirnwand dargestellt. Die zwei Engelsfiguren in den Nischen
stammen aus der seinerzeit abgetragenen Friedhofskapelle.
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Johannes Kapelle
Die Kapelle wurde im Jahr 1805 zu Ehren des heiligen Johannes Nepomuk von der politischen Gemeinde erbaut Wirft man durch das Gittertor einen
Blick in das Innere der Kapelle, fällt einem sofort die Statue des Heiligen in der Apsis- Nische auf, in der Darstellung des Prager Domherrn, der 1393
den Märtyrertod starb. Er wurde in der Moldau ertränkt. Der heilige Johannes Nepomuk gilt als Patron bei Wassergefahr. Daher findet man die ihm
geweihten Bildstöcke und Kapellen in der Regel an Brücken und Wasserläufen. Der Standort unserer Kapelle hat sicherlich auch mit Wassergefahr
zu tun, liegt er doch zwischen zwei Bächen, wobei früher in der Senke hinter der Kapelle auch noch der Gänseteich lag.
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Weinbergkapelle
Schon die versteckte Lage unserer Weinbergkapelle, auf der Böschung des Weißen Weges, ist außergewöhnlich. Der Bau dürfte auf das 17. Jahrhundert
zurückgehen. Bei der jüngsten Renovierung der Weinbergkapelle stellte man fest, dass der Innenraum einmal über und über bemalt gewesen war. Unter
Schichten von Tünche fanden sich an der Decke, an den Wänden und unter dem Relief Reste dieser Bemalung, die an die Zeit der Renaissance erinnern.
Das für den kleinen Raum gewaltige Relief, das seit seiner Restaurierung sehr plastisch und strahlend wirkt, stammt aus dem Barock. Es stellt die Krönung
Mariens in einer interessanten Komposition dar. Das ursprünglich schmiedeeiserne Tor der Kapelle, befindet sich heute im Schloss Deutschkreutz.
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JAKOBUS KAPELLE
Helmut Gager ist im Jahre 2010 den Camino France gegangen. Nach der Rückkehr
hat er beschlossen in seinem Geburtsort Deutschkreutz aus Dankbarkeit
für sein bisheriges Leben eine in Österreich einzigartige 3eckige Kapelle auf
Ökobauweise zu errichten. Die Gemeinde stellte ihm einen Platz zur Verfügung.
Gager fand auch rasch Freiwillige, die ihm "um Gottes Lohn" bei der
Realisierung seiner Pläne halfen. Über Stroh, Holzbrettern und Naturschilf
vom Neusiedler See wurde ein Kalkputz angebracht. Das Fresko mit dem
Heiligen Jakob wurde von Milan Generalic angefertigt. Der Altar ist ebenfalls
aus einem Naturmaterial, nämlich Sandstein gefertigt. Vor der Kapelle wurde
ein wunderschön geschmiedetes Herz aufgestellt, an dem Liebende ein Liebesschloss
befestigen können.
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